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Vergolden - Geschichte und Techniken

Beim Vergolden überzieht man eine Oberfläche, meist aus Metall oder Stein, mit einer Schicht aus Gold oder einer goldfarbenen Legierung. Oft wird dies getan, um den Eindruck eines Gegenstands oder eine Fläche zu erwecken, die aus reinem Gold besteht, wie etwa bei Statuen, Monumenten oder Kirchturmkugeln. Dabei liegt der Grund für eine Vergoldung nicht unbedingt nur am recht hohen Preis von Gold, sondern auch darin, dass das Edelmetall eine verhältnismäßig geringe Festigkeit hat. In jedem Fall geht es aber bei einer Vergoldung darum, den Gegenstand oder die Oberfläche zu verzieren und so besonders hochwertig aussehen zu lassen.

Die Geschichte der Vergoldung

Bereits in der Antike wurden Statuen und Innenräume von Gebäuden vergoldet, wie zum Beispiel Funde in Ägypten und Überlieferungen aus Griechenland nachweisen. Seither zieht sich die Technik durch sämtliche Kunstepochen und wurde auf nahezu allen Oberflächen angewandt. Es entwickelte sich gar das Berufsfeld des Vergolders, der sich auf dieses Handwerk spezialisiert hat.

Die Polimentvergoldung

Die wahrscheinlich älteste Methode des Vergoldens ist die Polimentvergoldung. Sie eignet sich nicht für die Anwendung im Außenbereich, weil das verwendete Material nicht ausreichend resistent gegen Feuchtigkeit ist. So ist der häufigste Verwendungsbereich die Vergoldung von Bilderrahmen, Wandverkleidungen in Schlössern und Palästen sowie an Altäre und Figuren in Kirchen. Die Basis bei der Polimentvergoldung ist ein Erdpigment namens Bolus in Verbindung mit Naturleim, an dem die Goldauflage sehr gut haftet. Bei uns finden Sie Poliment sowohl in nasser Form für die sofortige Verwendung als auch trocken zur Aufbereitung mit Wasser.

Die Kölner Instacoll Vergoldung

Wurde in den 70iger Jahren entwickelt und ist heute das meist angewendete Klebemittel für Vergoldungen im Außen- sowie Innenbereich. Der Glanzgrad kommt an die Polimentvergoldung ran. Die Handhabung ist sehr sicher. Es sind Instacoll Produkte für die Hochglanzvergoldung und für eine Mattvergoldung erhältlich. Vergoldet werden kann auf Kupfer, Messing, Eisen, Stein, Holz, Gips, Styropor, Kunststoffe usw. Oxydierende Oberflächen müssen zuerst mit einem Primer und Decklack konserviert werden. Bei saugenden Oberflächen das Instacoll mehrschichtig auftragen.

Die Ölvergoldung

Ebenfalls sehr beliebt ist die Ölvergoldung, bei der – wie der Name schon sagt – Öl als Bindemittel für das Gold eingesetzt wird. Bei dieser Methode ist die Oberfläche, im Gegensatz zur Polimentvergoldung, resistent gegen Feuchtigkeit, weshalb sie vor allem im Außenbereich eingesetzt wird. Allerdings kann die mit Öl gebundene Goldoberfläche nicht mit dem Achatpolierstein poliert werden, weshalb sie nur zur Herstellung von Mattgold eingesetzt wird. Das Anlegeöl, das man für die Vergoldungsmethode verwendet, nennt sich Mixtion und ist selbstverständlich auch bei uns erhältlich. Zum Auftragen verwendet man am besten einen Borstenpinsel, zum Abziehen eignet sich ein fusselfreies Abziehtuch aus Baumwolle.

Was es beim Vergolden zu beachten gibt

Die Entscheidung, welche Methode der Vergoldung man verwenden soll, hängt vor allem davon ab, welche Oberfläche man bearbeiten will, wo sich diese befindet, wie sie beschaffen ist und was grundsätzlich die Intention der Bearbeitung ist. Denn für das Vergolden einer großen Außenfläche werden ganz andere Materialien benötigt als für den Einsatz im künstlerischen Bereich, wo die zu bearbeitende Fläche meist kleiner und für das Auftragen eine filigranere Technik vonnöten ist. In der Kunst wird häufig Blattgold verwendet, das auf Seidenpapier aufgebracht ist. Mit Hilfe eines Vergolderkissens und eines Vergoldermessers wird das Material zugeschnitten, an der Oberfläche haftet es mit dem passenden Klebemittel. Vor allem bei der Nachbearbeitung oder der Restauration von vergoldeten Flächen sowie dem Einsatz auf sehr kleinen Objekten eignet sich Pudergold, mit dem man eine mit Klebegrund bestrichene Fläche bestäuben kann.

Metallglanzlack

Ganz ohne vorherige Bearbeitung sind Metallglanzlacke einsetzbar. Sie sind wetterfest, weshalb sie sich sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eignen, und können auf so gut wie jeder Oberfläche aufgetragen werden. Als Besonderheit sind verschiedenfarbige Lacke untereinander mischbar, wodurch man einen individuellen Farbton erreichen kann. Für Künstler bietet sich eher die Anschaffung eines Malkastens mit verschiedenen Metallglanzfarben an, da sie bei ihrer Tätigkeit normalerweise weniger Material benötigen.

Hilfsmittel beim Vergolden

Auch die Wahl des richtigen Werkzeugs sollte gut überlegt sein. Neben Pinseln sind dabei zum Beispiel Sepiaschalen erhältlich, mit denen sich angetrocknete Farb- und Kleberreste problemlos entfernen lassen. Bei der Arbeit mit Blattgold empfiehlt sich das Tragen von Vergolderhandschuhen und der Einsatz von Vergolderkissen und -messer. Für das Polieren von Polimentvergoldungen lohnt der Einsatz von Achatpoliersteinen, generell sollten Vergoldungen mit Blattgold ab 22 Karat nicht überlackiert werden. Die Oberfläche „Gold“ ist edel und langlebiger als jeder Klarlack. Bei Blattsilber und Schlagmetall wird die Haltbarkeit von vergoldeten Flächen durch den Auftrag von Überzugslack signifikant erhöht.

Essbares Gold

Für einen ganz anderen Einsatzbereich eignet sich das Gourmet Blattgold: Dieses ist essbar und eignet sich vorzüglich dafür, Speisen und Getränken eine besondere Optik zu verleihen. Erhältlich ist das essbare Blattgold in Form von Flocken unterschiedlicher Größen in einem Streuer oder größerflächig zwischen Seidenpapieren. Eingesetzt werden kann es unter anderem als Dekoration auf Desserts oder in durchsichtigen Getränken.